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Fehler: Dein bester Lehrmeister – wie du aus Fehlern Kapital schlägst

Autorenbild: katjamaurerkatjamaurer

Es passiert uns allen – ein Fehler taucht auf und plötzlich läuft das Herz schneller, der Puls steigt, und Panik breitet sich aus. Ein Gefühl, als würde uns der Boden unter den Füssen weggezogen – „der Allerwerteste geht uns auf Grundeis“, wie man so schön sagt. Diese Reaktion ist menschlich und verständlich. Aber was bringt uns dieses Gefühl wirklich, wenn es um den Umgang mit Fehlern im Unternehmen geht? Die Antwort: nichts.



In diesem Blogbeitrag sprechen wir darüber, warum diese emotionale Reaktion natürlich ist, dir aber bei der Fehlerbewältigung im Unternehmen nicht hilft. Zudem beleuchten wir, wie du als Führungskraft den Fehler nutzen kannst, um strukturelle Verbesserungen voranzutreiben – und verhindern kannst, dass derselbe Fehler immer wieder auftaucht.



Die menschliche Reaktion auf Fehler – Panikmodus!

Stell dir vor: Du kommst an einem Montagmorgen ins Büro, voller Tatendrang, und plötzlich taucht ein Produktrückruf auf. Die Zeit drängt, alle Alarmglocken läuten, und dein erster Impuls ist Stress.


Verständlich, oder?


Wir sind emotionale Wesen und in Momenten, in denen etwas schiefgeht – vor allem, wenn es gravierend ist – setzen wir uns selbst unter Druck. Der Körper reagiert mit dem klassischen „Fight-or-Flight“-Modus: Panik, Hektik, und der Wunsch, das Problem so schnell wie möglich zu lösen.




Doch hier liegt schon die erste Gefahr. In dieser emotionalen Hochlage greifen viele Unternehmen zu schnellen Lösungen – ohne den Fehler wirklich zu analysieren.


Das Ergebnis? Der Fehler tritt nach einigen Wochen oder Monaten erneut auf.


Der eigentliche Fehler: Am Symptom anhalten, statt die Ursache zu finden

Wie oft hast du schon erlebt, dass nach einem schnellen Fix alles wieder gut schien, nur um später zu merken, dass sich das Problem doch wiederholt? Das liegt daran, dass viele Unternehmen nur die Symptome eines Fehlers behandeln und nicht die Ursache. Ja, der Kunde bekommt vielleicht das reparierte Produkt, und das Problem scheint gelöst – aber das eigentliche Potenzial des Fehlers bleibt ungenutzt.

Fehler bergen wertvolle Informationen. Sie zeigen uns auf, wo in unseren Prozessen es hakt. Doch um dieses Potenzial zu nutzen, müssen wir den Fehler tiefer untersuchen. Es reicht nicht, nur das Offensichtliche zu korrigieren. Wir müssen an die Wurzel des Problems gelangen, um sicherzustellen, dass dieser Fehler nicht wieder vor der Tür steht.


Du brauchst gute Werkzeuge, die dir helfen, die Ursache des Fehler ausfindig zu machen.

3 Tipps, um nachhaltige Lösungen zu finden


  1. Nutze die „5 Warum“-Technik

    Die "5 Warum"-Methode ist ein einfaches, aber effektives Werkzeug, um die Ursachen eines Fehlers zu ergründen. Anstatt nur die Oberfläche des Problems zu betrachten, fragst du mehrmals hintereinander „Warum“ und bohrst tiefer.


    Beispiel:

    Erstes Warum? Warum wurden die Produkte nicht rechtzeitig fertiggestellt?

    Antwort: weil die Produktion länger gedauert hat als geplant.

    Zweites Warum? Warum hat die Produktion länger gedauert als geplant?

    Antwort: weil es einen Material-Engpass gab. Wir hatten nicht genug Material für die Produktion.

    Drittes Warum? Warum gab es einen Material Engpass?

    Antwort: weil die Lieferung der Rohmaterialien zu spät eingetroffen ist.

    Viertes Warum? Warum ist die Lieferung der Rohmaterialien verspätet eingetroffen? Antwort: weil der Lieferant die Bestellung nicht rechtzeitig verschickt hat.

    Fünftes Warum? Warum hat der Lieferant die Bestellung nicht rechtzeitig verschickt? Antwort: weil die Bestellung zu spät aufgegeben wurde.


    Jedes Warum bringt dich näher zur Ursache. Probier es aus, es ist eine einfache Technik, die du schnell mit deinem Team umsetzen kannst.


  2. Fischgrätendiagramm (Ishikawa-Diagramm)

    Eine weitere Methode, um die Ursachen eines Problems systematisch zu identifizieren, ist das Fischgrätendiagramm. Du ordnest potenzielle Fehlerquellen nach Kategorien wie Mensch, Maschine, Methode, und Material und gehst mit deinem Team mögliche Gründe durch. So schaffst du eine klare, visuelle Darstellung der Fehlerursachen und kannst gezielt Verbesserungsmaßnahmen entwickeln. Die Kategorien kannst du gern, wie unten dargestellt, an deine Bedürfnisse anpassen.



  3. Die 5W und 1H Methode

    Hinter diesen fünf W und einem H verbergen sich simple Fragen, die dir helfen, die Ursache des Fehlers zu finden und dabei mit deinem Team strukturiert vorzugehen.


    1. W: Was ist passiert?

    2. W: Warum ist es passiert?

    3. W: Wann ist es passiert?

    4. W: Wo ist es passiert?

    5. W: Wer war beteiligt?


H (aus dem Englischen für How): Wie ist es passiert?



Es ist verlockend, das Problem einfach schnell „vom Tisch zu haben“. Aber schnelle, symptomatische Lösungen führen oft dazu, dass der Fehler zurückkehrt. Nimm dir Zeit, mit deinem Team in die Ursachenanalyse zu gehen. So kannst du nicht nur den aktuellen Fehler beseitigen, sondern auch präventiv verhindern, dass ähnliche Fehler in Zukunft auftreten.

Vom „Fehlerprozess“ zum „Erfolgsprozess“ - wie du aus Fehlern Kapital schlägst

Das Ziel im Fehlermanagement ist es, nicht nur den aktuellen Fehler zu beheben, sondern Prozesse nachhaltig zu verbessern. Jedes Mal, wenn ein Fehler auftritt, bietet sich die Chance, genauer hinzuschauen und langfristige Verbesserungen einzuleiten.


Genau hier liegt die Kraft des Fehlermanagements: Fehler werden nicht als Niederlagen gesehen, sondern als Chancen für Wachstum.


Wenn du lernst, den emotionalen Stress nach einem Fehler zu überwinden und systematisch die Ursachen zu analysieren, machst du dein Unternehmen stärker. Der „Allerwerteste geht auf Grundeis“-Moment wird zur Möglichkeit, echte Fortschritte zu erzielen.

Wenn du tiefer in die Welt des Fehlermanagements eintauchen willst, melde dich für meinen nächsten Workshop an – gemeinsam schaffen wir es, dass Fehler dich nicht mehr aus der Bahn werfen und dein Unternehmen langfristig erfolgreicher wird - oder wie du aus Fehlern Kapital schlägst.


Hier bekommst du alle Infos zum Workshop:




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